Zittern, Konzentrationsstörungen, Ohnmachtsanfälle – hinter diesen Symptomen kann eine Unterzuckerung stecken, auch bei Nicht-Diabetikern. Viel zu oft wird die Ursache jedoch verkannt.
Nachts aufgewacht, weil die Wade krampft und schmerzt? Ein Mangel an Magnesium könnte der Grund sein. Wo der Mineralstoff drin steckt und wie viel wir davon brauchen.
Magnesium ist ein wichtiger Baustein für den Körper. Es reguliert das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln, stabilisiert Knochen und Zähne und ist bei der Regulierung des Blutzuckers beteiligt. Kurz gesagt – Magnesium ist für den Körper lebenswichtig. Aber wie bekommt der Körper überhaupt genug Magnesium und was tun bei Magnesiummangel?
Wie viel Magnesium soll es sein?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Zufuhr an Magnesium von 350 bis 400 mg für Männern und 300 bis 350 mg für Frauen. Stillende brauchen etwas mehr. Auch bei Sportlern und älteren Menschen kann der Bedarf höher sein. Anzeichen eines Magnesiummangels können Wadenkrämpfe, Müdigkeit und innere Unruhe sein. Langfristig kann es zu Herz-Kreislauf- oder rheumatischen Erkrankungen kommen.
Bananen, Nüsse, Vollkorn
Damit der tägliche Magnesiumbedarf gedeckt wird, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Besonders in Vollkornprodukten, Samen (Kürbis-, Sonnenblumenkerne) und Nüssen (vor allem Cashews), aber auch in Hülsenfrüchten, Getreide (z. B. Haferflocken, Hirse) und Bananen steckt viel Magnesium. Sogar in einer Tafel Bitterschokolade (100 Gramm) befinden sich bis zu 290 Milligramm des Minerals, allerdings auch viele Kalorien.
Um einen erhöhten Bedarf in bestimmten Lebenssituationen zu decken, gibt es alternativ in Ihrer Apotheke im Hauptbahnhof Magnesium-Präparate in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen. Ob als Kapsel, Liquid, Brausetablette oder Granulat mit Geschmack – wir haben für jeden das passende Produkt und beraten Sie gerne zur Anwendung.
Wann braucht man mehr Magnesium?
Unter bestimmten Bedingungen braucht der Körper neben der empfohlenen Tagesdosis eine Extraportion Magnesium.
Sportler haben einen höheren Bedarf an Magnesium, da sie durch die körperlichen Aktivitäten vermehrt Mineralien und Elektrolyte durch Schwitzen ausscheiden. Es empfiehlt sich, Magnesium nach dem Training zu nehmen, da es muskelentspannend wirkt und die Mineralstoff-Depots wieder füllt.
Die Aufnahme verbessern
Generell kann Magnesium zu jeder Tageszeit über das Essen oder Präparate eingenommen werden. Allerdings kann es sinnvoll sein, die empfohlene Dosis über den Tag zu verteilen, anstatt sie auf einmal zu nehmen. In Form einer organischen Magnesiumverbindung wie Magnesiumcitrat kann der Mineralstoff außerdem besser vom Körper aufgenommen werden. Wir beraten Sie gerne zur Einnahme und dem passenden Produkt.
Noch ein Tipp: Wenn Sie gleichzeitig Kalzium- und Magnesiumpräparate einnehmen (z. B. 300 Milligramm Magnesium und 1000 Milligramm Kalzium), können sich die Mineralstoffe im Darm gegenseitig beeinträchtigen. Deshalb ist es ratsam, zwischen den Einnahmen zwei bis drei Stunden Abstand zu halten.
Viel hilft nicht viel
Täglich sollten nicht mehr als 350 bis 400 Milligramm Magnesium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden. Zur besseren Verträglichkeit empfiehlt es sich, die Dosis auf zwei Einnahmezeiten zu verteilen. In der Regel ist keine Gefahr durch zu viel Magnesium zu befürchten. Überschüssiges Magnesium wird vom Körper über die Niere und den Darm wieder ausgeschieden, was allerdings häufig mit einem weichem Stuhl beziehungsweise Durchfall verbunden ist.
Problematisch wird es, wenn der Körper das Magnesium nicht ausscheiden kann, zum Beispiel bei eingeschränkter Nierenfunktion. Dann kann sich eine Überdosierung durch eine Erschöpfung, Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen sowie Wahrnehmungsstörungen bemerkbar machen. Halten Sie deshalb vor der Einnahme immer Rücksprache mit Ihrem Apotheker.
Muskelkrämpfe schnell lösen
Bei akuten Wadenkrämpfen, die durch Magnesiummangel ausgelöst werden, gibt es zwei Möglichkeiten, den Schmerz schnell und effektiv zu behandeln und die Muskeln zu entspannen: Setzen Sie sich hin und strecken Sie das betroffene Bein aus. Dann ziehen Sie die Zehen zu sich heran. Wenn jemand helfen kann: Hinlegen und der Person das Bein entgegenstrecken. Dann drückt sie den Fuß in Richtung Ihres Körpers.
Hilfe bei Handy-Nacken
Eine häufig angespannte Kopf- und Nackenhaltung kann zum „Handy-Nacken“ führen. Gegen die schmerzhaft verspannte Muskulatur kann ein Mix aus Magnesium und B-Vitaminen helfen.
Hagen Domke,